CDU Stadtverband Ketzin/Havel

Ketzin trauert um Schüler

Ketzin (MZV) Große Trauer und Bestürzung herrscht in Ketzin und Tremmen: Ein zwölf Jahre alter Junge der Ketziner Europaschule ist am Montag in einer Jugendbegegnungsstätte am Werbellinsee in Joachimsthal während einer Klassenfahrt von einer Treppe so schwer herabgestürzt, dass er noch an der Unglücksstelle verstarb.

Mitschüler, Lehrer und Angehörige stehen nach der Tragödie unter Schock. Sie können nicht vernommen werden, weil sie nicht sprechen können. Viele haben das Unglück mit angesehen. Ein Fremdverschulden wird jedoch ausgeschlossen.

In Ketzin ist die Trauer nach dem tragischen Tod des aus Tremmen stammenden Jungen groß. Der Hinweis auf der Internetseite der Europaschule spricht Bände. Dort heißt es: "In tiefer Betroffenheit und enger Verbundenheit mit den Eltern teilen wir mit, dass es an unserer Einrichtung zu einem folgenschweren Unfall mit tödlichem Ausgang kam. Unser Team und externe Helfer bieten den Kindern eine umfassende Begleitung zur Aufarbeitung des Geschehenen. In den kommenden Tagen bitten wir um besondere Rücksichtnahme. Alle Eltern werden in dieser Woche umfänglich mit einem Schreiben informiert."

Der Leiter der Europaschule, Andreas Theylich, hatte die bittere Nachricht vom plötzlichen Tod laut Angaben von anderen Eltern den Mitschülern am Vormittag mitgeteilt.

Am Dienstagabend während der konstituierenden Sitzung der Ketziner Stadtverordnetenversammlung hielt ein sichtlich bewegter Bürgermeister Bernd Lück eine kurze Trauerrede, ehe sich die Stadtverordneten zu einer Schweigeminute erhoben und Anteil am Tod des Jungen nahmen.

"Es ist alles sehr traurig", sagte eine enge Vertraute des Bürgermeisters, der sehr betroffen ist, am Mittwoch. Sowohl Lück als auch Theylich suchen um Worte und Fassung ringend das Gespräch mit den Eltern des verstorbenen Kindes, von dem die Mitschüler Abschied nehmen wollen.

Beim tragischen Unfall soll der Zwölfjährige, der sich äußere Verletzungen am Hals sowie innere Verletzungen zugezogen haben soll, in Begleitung eines Mitschülers gewesen sein. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun in alle Richtungen.

Der Junge war auf einer Kletterbrücke unterwegs, die sich in dem Ferienlager befindet, das früher die Pionierrepublik Wilhelm Pieck beherbergte. Jedes Jahr verbringen Tausende von Kindern und Jugendlichen ihre Ferien am Werbellinsee, um sich dort zu erholen.

Die Europäische Begegnungsstätte in Joachimsthal ist auf die Betreuung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert. Helfer sollen versucht haben, dem Kind zu helfen. Die Verletzungen waren aber offenbar so schwer, dass jede Hilfe zu spät kam.

Indes schottet sich die Schule des Jungen weiter ab. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Geklärt werden muss, ob die Treppe, auf der der Junge stürzte, in Ordnung war.

"Wir sind sehr betroffen", sagte der Geschäftsführer der Begegnungsstätte. "Der Tag war sehr schlimm", erklärte Reinhard Meier.